Technische Daten:
Type: Condenser Pressure Gradient w/ 34mm capsule Frequency Range: 20Hz/22Khz Polar Pattern: 9 - Switchable from omni- to bi-directional Sensitivity: 12 mv/pa Impedance: 200 ohms SPL: 140 db Equivalent Noise: 16 db (A-weighted) Tube Type: EF Stahlröhren (Steel Tube) Power Requirements: Dedicated Power Supply Size: 58mm x 235 mm Weight: 855 g |
Geliefert wird das 22 47 LE in einem mit Schaumstoff gepolsterten Kunststoffkoffer. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Mikrofon das benötigte Netzteil, ein 8-poliges Kabel mit Schraubanschlüssen, eine Holzschatulle, das Netzkabel, sowie eine hochwertige Spinne. Was beim Auspacken bereits auffiel ist das wesentlich höhere Gewicht des 22 47 LE im Vergleich zum Original. Das U47 wiegt 660g, das Peluso stattliche 855g. Ein stabiles Stativ ist also Voraussetzung für einen sicheren Stand des Mikrofons. Im Peluso 22 47 LE kommt nicht wie im Original eine M7 Kapsel zum Einsatz, sondern eine Kapsel die Ähnlichkeiten mit einer CK12 Kapsel hat, wie sie z.B. auch im C12 von AKG Verwendung findet. Ebenfalls ein Unterschied zum U47, bei dem sich die Richtcharakteristiken lediglich von Kugel, Niere und Acht am Mikrofon selber einstellen lassen, lässt sich die Richtcharakteristik beim 22 47 LE in 9 Stufen am Netzteil einstellen, dieses Feature kam bei Neumann erst mit dem Erscheinen des M49.
Bei einem Blick ins Innere des Austauschmikrofons waren keine Verarbeitungsmängel mehr zu finden. Die Haltestreben waren z.B. beim ersten Mikrofon etwas verbogen, wodurch es zu einem Verbiegen der Platine kam und diese somit permanenter Spannung ausgesetzt war. In der neuen Revision ist von diesen Problemen wie in den Bildern oben nichts mehr zu sehen. Auch die fehlende Erdung des Netzteils gehört nun der Vergangenheit an. Die Platine des Mikrofons wirkt zwar nach wie vor im Vergleich zum großen Mikrofon etwas mickrig, aber mehr Bauteile braucht ein Mikrofon nun mal nicht. Wichtig ist, dass die Qualität nun einwandfrei ist. Es erreicht zwar nicht die Qualität der Edelmikrofone von Gefell, Flea, Brauner, AKG, Neumann usw. Dafür kostet es aber auch nur die Hälfte. Hier schon mal ein großes Lob an den Hersteller, der die Probleme erkannt und daran gearbeitet hat. Auch das Netzteil sieht nun wesentlich hochwertiger aus, als die erste Version. Ebenfalls neu sind Kabel mit Schraubanschlüssen am Netzteil wie auch am Mikrofon.
Klingt das 22 47 LE nun wie ein U47? Meiner Meinung nach: „Nicht ganz“. Klanglich hat es einen etwas anderen Charakter wie das Originale U47. Da das 22 47 LE über keine M7 Kapsel verfügt, war dies eigentlich auch zu erwarten. Das muss aber nicht schlecht sein, im Gegenteil, es klingt traumhaft weich, warm und luftig. Wie eine Mischung aus AKG C12 und Neumann M49. Es vereint sozusagen beide Vorzüge der beiden Mikrofone in einem. Der Klang ist nicht ganz so dunkel und melancholisch wie bei einem M49 und wirkt im direkten Vergleich fast fröhlich. Dafür ist es aber auch nicht ganz so hochauflösend wie ein M49. Eines hat es mit dem AKC C12 gemeinsam, es färbt sämtliche Aufnahmen und das im positiven Sinne. Mikrofone dieser Art müssen färben und veredeln. Gesangsstimmen wirken sehr angenehm, intim und gehen unter die Haut. Kaum zu glauben ist die Dichte der Aufnahmen. Eine gute Figur macht das 22 47 LE ebenfalls bei der Aufnahme von akustischen Gitarren. Die Gitarren wirken lebendig, druckvoll ohne unliebsame Spitzen. Schärfe ist dem 22 47 LE generell völlig fremd. Dank des hohen Schalldruckpegels von 140dB SPL lässt es sich auch für laute Instrumente wie z.B. Blechinstrumente einsetzen. Im Großen und Ganzen klingt das neue Peluso 22 47 LE hervorragend und zählt zu den besten Mikrofonen die ich bis jetzt gehört habe.
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Fazit:
Das neue Peluso 22 47 LE ist ein hervorragendes und interessantes Mikrofon mit unheimlich viel Charakter, wenn es auch beim Klang dem Original nicht bis ins Detail folgt. Klanglich braucht es sich hinter der Konkurrenz nicht verstecken. Schaffte das erste, (wie es scheint tatsächlich fehlerhafte) den Sprung in die Spitzenklasse nicht ganz, mischt das neue nun in der absoluten Spitzenklasse mit. Der Preis von ca. 2589€ (Stand 01.06.2016) ist völlig gerechtfertigt und jeden Cent wert.
Tester: Tobias Brandl
Vielen Dank an KMR Audio für die Bereitstellung des Testmikrofons.