Der Einbau des Systems ist innerhalb Minuten erledigt. Sollte noch kein Tonabnehmersystem in der Gitarre eingebaut sein, reicht lediglich ein 12mm großes Loch für den Endpin. Durch zuhilfenahme eines Fadens oder Kabels zieht man das Mikrofon durch das Schallloch und schraubt es mit der beiliegenden Mutter fest. Das Mikrofon am kürzeren Schwanenhals richtet man ungefähr auf den Steg aus und das am längeren Schwanenhals auf das Schallloch. Etwas experimentieren ist notwendig, bis man die perfekte Position für sein Instrument gefunden hat. Man sollte sich schon mal einen Satz Saiten bereitlegen, da bei jedem verändern der Position, die Saiten entspannt werden müssen und das überleben Stahlsaiten evtl. nur 2-3x, bis sie schlussendlich reißen. Durch die flexiblen Schwanenhälse und die nur leichte Befestigung mit Schrumpfschlauch, werden die Mikrofone zudem vom schwingenen Gitarrenkorpus entkoppelt. Im Lieferumfang des Model 7 befindet sich übrigens ein symetrisches XLR Kabel.
Der Klang des Model 7 ist wie bereits erwähnt mit keinem normalen Tonabnehmersystem zu vergleichen (auch nicht die Spitzenmodelle mit Mikro/Piezo und teilweise Tonabnehmern im Griffbrett). Eine Akkustikgitarre klingt beinahe so, wie man sie beim unverstärkten Spiel hört, warm, seidig mit wunderbaren Obertönen. Ein hochwertiges Instrument klingt hochwertig und ein schlecht klingendes Instrument auch einfach schlecht, ganz im Gegensatz zu normalen Tonabnehmersystemen mit denen ein Highend-Instrument, wie ein Billiginstrument klingt. Ein weiterer Vorteil bei diesem System ist, dass kein Teil mit der Gitarre in Berührung kommt und das Schwingungsverhalten, bzw. die Tonübertragung im Vergleich zu einem Piezoelement im Steg (einer der wichtigsten Stellen der Tonübertragung überhaupt) nicht dämpft. Ein kleiner Nachteil bei der Tonabnahme im Gitarrenkorpus ist die ausgeprägte Basswiedergabe, was unabdingbar einen Equalizer voraussetzt, der in jedem Mischer eigentlich vorhanden sein sollte. Bei unseren Tests war ein Absenken um -10db bei 100Hz notwendig, um ein natürliches Klangbild zu erreichen. Sämtliche andere Frequenzen mussten nicht verändert werden. Der Übertragugsbereich des Model 7 reicht von 50 - 16kHz. Leider gibt es keine genauen Angaben über das genaue Rauschverhalten der beiden Mikrofone, es ist aber bei unserem Test mehr als vorbildlich und absolut unauffällig. Systembedingt ausgeprägter sind Griffgeräusche am Korpus, dies kann ein Nachteil sein, allerdings auch für perkussives Spiel eingesetzt werden. Eine fehlende Lautstärkeregelung oder Klangveränderungen am Instrument sind ein weiterer kleiner Nachteil dieses Systems, wie auch die Anbindung an Effektgeräte, wie z.B. Vocalisten usw., da diese am Gitarreneingang in der Regel keine Phantomspeisung zur Verfügung stellen. Dies ist lediglich durch Umwege zu erzielen, wie z.B. mit einem externen Phantomspannungsnetzgerät, oder über den Mischer über Effekt-Send usw..
Fazit:
Das Model 7 von Miniflex ist mit Abstand das beste Tonabnehmersystem, oder besser gesagt, Mikrofon für Konzert- oder Akustikgitarren. Der Klang, sowie die Rückkopplungsfestigkeit ist für ein Mikrofon hervorragend und auch für den Bühneneinsatz besonders für Solisten mit hohen Klanganforderungen zu empfehlen. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Studio macht das Model 7 eine hervorragende Figur. Dank des berührungslosen Einbaus gibt es keine Klangveränderung am Instrument, wie es sonst andere Tonabnehmersysteme, insbesondere Piezotonabnehmer zu Eigen haben. Nennenswerte Nachteile sind lediglich die fehlende Klang- und Lautstärkeregelung direkt am Instrument, sowie die umständliche Verkabelung bei Verwendung von Effektgeräten. Wem diese Punkte nicht stören, bekommt man dem Model 7 ein Klangergebniss, das sonst nur mit guten Kondensatormikrofonen zu realisieren ist. Der Preis von 485 USD sind für die Leistung in jedem Fall gerechtfertigt. Beziehen kann man das Model 7, sowie weitere Modelle direkt bei Miniflex in den USA, aber nicht vergessen, die Zollgebühren kommen noch dazu.
Für ein Klangbeispiel des Model7 in einer Duke GA-MC-Solid bitte klicken (Jens Kommnick - Teacht An Earraigh)
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Vielen Dank an Miniflex für die Bereitstellung des Mikrofons.