Decke: Fichte-massiv
Boden/Zargen: Mahagoni massiv/Mahagoni laminiert
Korpusgröße: Dreadnought Hals: Mahagoni
Griffbrett: Palisander
Mensur: 650 mm
Mechaniken: Offen, Vintage
Sattelbreite: 45mm
Sattelmaterial: Knochen
Stegeinlage: Knochen
Steg: Ebenholz
Bindings: Kunststoff Finish: Hochglanz
Saitenlage: 12. Bund 2,3mm
Hals-Korpus Übergang: 14.Bund Garantiezeit: 2 Jahre |
Hauptverantwortlich für den Klang der D18 ist die massive, gleichmäßig gemaserte Fichtendecke, sowie der ebenfalls massive Boden aus Mahagoni, in dem ein Mittelspan aus Kunststoff eingelegt ist. Die Zargen dagegen sind lediglich laminiert. Das Griffbrett besteht aus Palisander und verfügt über akribisch abgerichtete Medium Bundstäbe, die allerdings nicht poliert sind. Dem Nachbau entsprechend und für die Vorkriegszeit typisch, wurden verchromte offene Vintagemechaniken gewählt, die ihren Dienst mustergültig erfüllen und von der Optik zum restlichen Instrument perfekt passen. Lobenswert bei einem Instrument dieser Preisklasse ist der Obersattel aus Knochen, sowie die ebenfalls aus Knochen bestehende Stegeinlage. In der Regel findet man bei Instrumenten dieser Preisklasse lediglich Stege und Sättel aus Kunststoff. Die Verarbeitung im Inneren der Gitarre ist wie der Rest ebenfalls tadellos. Das verwendete X-Bracing ist scalloped ausgeführt, was heißt, das sich die Balken zum Ende hin verjüngen, damit die Decke besser schwingen kann. Die bei dieser Preisklasse sonst üblichen Leimreste sucht man vergebens. Einen Gurtbefestigungspin gibt es lediglich am Korpus, nicht am Halsansatz. Die Hochglanzlackierung ist ebenfalls beispielhaft ausgeführt. Ein Gigbag zählt leider nicht zum Lieferumfang.
Klanglich hat die Drunken Daddy einiges zu bieten. Für ein fabrikneues Instrument tönt es vom ersten Ton an selbstbewusst und unbeschwert offen. Eine besonders große Lautstärke ist nicht unbedingt ihr Spezialgebiet, viel mehr aber ihr, über den kompletten Frequenzbereich ausgewogenes Klangbild. Die Wärme und die funkelnden Obertöne verdankt sie unter anderem dem Mahagoni Boden. Man merkt dem Instrument in keinster Weise an, dass die Zargen lediglich laminiert sind. Durch den trockenen, eher zurückhaltenden Bassbereich, macht sie nicht nur beim Strumming (Dreadnought-typisch) eine gute Figur, sondern eignet sich ebenfalls hervorragend für Fingerstyle, wenn auch der Hochtonbereich noch etwas zurückhaltend ist, was sich allerdings im Laufe der Zeit und mehr Reife noch verbessern wird. Durch die Sattelbreite von 45mm, sowie der Saitenlage von 2,4mm am 12. Bund ist das Instrument sehr leicht bespielbar. Dank der Medium Bundstäbe lassen sich Fingervibratos unbeschwert spielen. Wer die Bünde poliert haben möchte kann ein ganz normales Silberputztuch dafür verwenden. Das ganze dauert keine 15 Minuten und die Bünde sind danach spiegelglatt.
Fazit:
Die Drunken Daddy 18 von Stanford ist in jeder Hinsicht ein gelungenes Instrument. Angefangen von der tadellosen Verarbeitung bis zum hervorragenden Klang gibt es keinen nennenswerten Grund zur Kritik, außer vielleicht die unpolierten Bundstäbe wobei auch das Jammern auf sehr hohem Niveau ist. Das Preis/Leistungsverhältnis könnte hier besser nicht sein. Für lediglich 459€ bekommt man ein Instrument für jeden erdenklichen Einsatzzweck. Einziger Wehrmutstropfen ist das fehlende Gigbag. Vermutlich ist das bei diesem Preis aber auch nicht zu erwarten. Die Gitarre bekommt in jedem Fall eine uneingeschränkte Kaufempfehlung!
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Vielen Dank an Christian Götz von i-musicnetwork für die Bereitstellung der Gitarre.