Technische Daten:
Systemkomponenten: |
Beginnen möchte ich mit der Verarbeitung der Lautsprecher. Qualitativ ist alles auf absolut höchstem Niveau. Gerade die Holzarbeiten sind perfekt umgesetzt, auch nach längerem Begutachten konnte ich absolut keinen Makel feststellen. Die Gehäuse sind aus 7-Schicht verleimten Echtholz, entweder mit Ahorn oder Kirsche furniert. Die Gehäuse, die die Hochtöner beinhalten, sowie die gedrechselten Kegel zwischen Mitteltönern und Hochtönern bestehen aus Echtholz, auch diese Arbeiten könnten besser nicht sein. Gehalten wird der Kegel sowie das Gehäuse des Hochtöners aus einem Gerüst aus polierten V2A Edelstahl. Man sieht auf den ersten Blick die Liebe zum Detail. Die Kegel verteilen den Klang gleichmäßig in alle Richtungen im Raum. Bei den Sockeln auf denen die Satelliten befestigt sind, handelt es sich lediglich um Mikrofonständer denen zur Befestigung ein Holzsockel gedrechselt wurde. Für manche mag dies einfallslos sein, ich finde es gar nicht mal schlecht, die Höhe dadurch verstellen zu können. Klanglich hat sich nämlich herausgestellt das sich je nach Höhe entweder die Höhen oder Mitten verstärken oder senken lassen. Desto höher die Lautsprecher zur Schulterhöhe positioniert werden desto mehr oder weniger kommen z.B. die Mitten zu Gehör. Dennoch lässt sich ein gewisser Stilbruch nicht leugnen, denn die Ständer sind lediglich verchromt und nicht poliert wie der restliche Edelstahl, was irgendwie nicht richtig zusammenpassen mag. Dies ist aber jammern auf extrem hohem Niveau. Kommen wir nun zum Bassmodul, es hat mit seinen 16,7 kg schon einiges an Gewicht. Auch hier ist die Verarbeitung absolut hervorragend, angefangen von den hochwertigen Aluminium Standfüßen bis zum hochwertigen Anschlussterminal. Im Inneren wurde unter anderem Schafwolle zur Dämmung verwendet. Um die Signale zu trennen wurden auf der Frequenzweiche zusätzlich zwischen den Bauteilen Kristalle zur Isolation verwendet.
Für das Fundament sorgt ein 20cm Kevlar Wandler, der den Schall nach unten abstrahlt und somit die Positionierung vereinfacht. Platziert sollte er nach Möglichkeit zwischen den Satelliten werden, da dieser erst ab 200Hz getrennt ist und somit geortet werden kann. In meinem Fall mit Platzierung außerhalb der Satelliten, war es dennoch absolut unproblematisch. Im Lieferumfang der Sunray befinden sich 4x6m Lautsprecherkabel, die bereits fest durch den Sockel zu den Satelliten verlegt und angeschlossen sind. Die Satelliten schließt man mit den beiliegenden Hohl-Bananenstecker an das Tieftonmodul an und die Kabel vom Verstärker kommend (ebenfalls auf der Verstärkerseite mit Bananenstecker versehen) an die Schraubklemmen des Tieftonmoduls. Übrigens, die Satelliten arbeiten Fullrange und können auch einzeln ohne Bassmodul verwendet werden und klingen auch ohne Subwoofer gar nicht mal schlecht.
Der Hersteller möchte mit seinen Naturschallwandlern die natürliche Ausbreitung von Schallwellen gut möglichst nachempfinden, ähnlich einer Welle, die sich ringförmig in alle Richtungen ausbreitet. Dies gelingt meiner Meinung nach auch hervorragend. Am besten allerdings, wenn man sich direkt im bereits zu Anfang erwähnten Hologramm befindet, also direkt in naher Distanz zwischen den beiden Satelliten. Entfernt man die Lautsprecher, zerfällt das Hologramm irgendwann und man hört ähnlich wie mit gewöhnlichen Stereolautsprechern. Im Hologramm hörend ist der Klang absolut faszinierend, besser wie mit jedem Mehrkanal-System. Besonders akustische Instrumente hört man mit einer Räumlichkeit, wie ich sie bis jetzt noch mit keinem anderen Lautsprecher oder Kopfhörer gehört habe, nicht mal mit dem Sonoma M1, der wohl zu den besten Kopfhörern auf diesem Planeten zählt. Die Bach Sonaten gespielt von Zimmermann und Pace habe ich regelrecht verschlungen, ebenso die Sonaten von Evaristo Felice Dall’Abaco. Nie war ich bis jetzt so im Geschehen, wie mit den Sunray´s. Bei Klassischer Musik meint man nicht vor der Bühne, sondern direkt im Orchester zu sitzen. Ich spiele selber einige Instrumente unter anderem Geige, Saxophon, Gitarre und Klarinette und weiß daher, wie sich diese Instrumente in Natura anhören, besonders auch wie sich ein Violinen-Quartett live anhört. Immer kamen mir im Vergleich zum originalen Klang die Mitten der Instrumente zu zurückhaltend vor, nicht aber mit den Sunray´s. Hier hört sich eine Geige an, wie ich sie auch in Natura höre. Michael Jacksons „Heal the World“ strotzt nur so von Räumlichkeit, besonders die Chöre hauen einem fast vom Hocker, hier kommt auch der wunderbare Tiefgang zur Geltung, die mir bei diesem Stück schon immer gefielen. Das Fundament ist niemals übertrieben oder unnatürlich. Durch das erhöhen oder verringern der Satelliten, lässt sich wie bereits erwähnt zudem der Klang verändern, insbesondere die Mitten reduzieren oder erhöhen. Je höher die Satelliten zur Hörposition aufgestellt werden, desto weniger kommen z.B. die Mitten zur Geltung. Für mich ist das Sunray System für meine präferierte Musik, die definitiv eher in Richtung handgemachte Musik geht, wie z.B. Klassik, Jazz usw. wie geschaffen, dazu kommt das mich die Sunray´s nie nerven, sondern eher beruhigen. Die therapeutischen Fähigkeiten wollte ich zu Anfang eigentlich nicht ansprechen, weil ich der Meinung war, bei meinem Gehör bestünde kein Handlungsbedarf, wurde aber nach ein paar Hörtrainingseinheiten eines Besseren belehrt. Auf der mitgelieferten Audio-CD befindet sich z.B. ein Stück einer Sängerin mit Gitarrenbegleitung. Eigentlich sollte man die Stimme der Sängerin im Hologramm sitzend auch in der Mitte hören, in meinem Fall allerdings hörte ich die Stimme etwas nach rechts versetzt. Im Buch von Anton Stucki ist die Vorgehensweise erklärt. Macht man diese Übungen einige Tage rückt die Stimme immer weiter in das Hörzentrum. Bereits nach einigen Tagen hörte ich die Stimme genau da, wo sie auch sein sollte. Wer jetzt denkt er könne mit normalen Lautsprechern ein Hologramm erzeugen indem er normale Lautsprecher einfach in naher Distanz zum Gehör aufstellt, dem kann ich jetzt schon sagen das dies nicht klappen wird. Ich habe es versucht und war absolut enttäuscht vom flachen Klangbild.
Fazit:
Die Sunray Naturschallwandler sind hervorragend verarbeitet und vor allem traumhaft schön klingende Rundumstrahler. Gerade akustische Instrumente erklingen mit einer Präsenz und Räumlichkeit, die ich so in dieser Art noch nicht gehört habe. Es macht Spaß, seine Musiksammlung in einer völlig neuen Art kennen zu lernen, d.h. Live-Konzerte in den eigenen vier Wänden zu erleben. Ihre wahren Stärken spielen die Suray´s definitiv bei akustischer Musik aus, dies soll aber nicht heißen, dass sie für andere Musik nicht geeignet wären, dafür wären sie mir genauer gesagt einfach zu schade. Der Preis von ca. 4000€ (mit Ständer) ist zwar kein Pappenstil, aber für das Gebotene in jedem Fall gerechtfertigt. Skeptikern würde ich empfehlen die Sunray einfach mal anzuhören, entweder bei einem Händler Vor-Ort, oder direkt in den eigenen vier Wänden: Für 250€ kann man die Lautsprecher vier Wochen lang testen (inkl. Anlieferung und Abholung). Vielleicht ändert der ein oder andere seine Vorurteile gegenüber Rundumstrahler. Aber Vorsicht, wer sich einmal damit einlässt, wird sich nur schwer wieder davon trennen können.
Tester: Tobias Brandl
Vielen Dank an Anton Stucki von Mundus für die Bereitstellung der Sunray.